Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber stellen sich diese Frage immer wieder. Unter welchen Voraussetzungen ist ein Firmenfahrzeug für mich die bessere Lösung? Die richtige Antwort darauf lautet wie so oft: „Das kommt darauf an.“
Abhängig ist das von mehreren Faktoren: Einerseits logischerweise von der Art und Größe des Fahrzeugs. Brauche ich einen Family-Van, weil ich beruflich so viel transportieren muss oder weil ich in meiner Freizeit einen halben Kindergarten durch die Gegend chauffieren will? Oder reicht mir ein Kleinwagen? Brauche ich beruflich ein repräsentatives Fahrzeug? Fahre ich viele Kilometer für meinen Arbeitgeber oder geht es nur um einen Gehaltsbestandteil anstelle eines höheren Gehalts?
Für einen Arbeitnehmer, der sehr viele Privatkilometer absolviert (beispielsweise weil sein Weg zur Arbeit so weit ist) und großen Wert auf Status legt, ist ein Firmenauto im Regelfall günstiger. Sollte der gleiche kilometerfressende Arbeitnehmer jedoch bereits mit einem etwas älteren Fahrzeug der Luxusklasse glücklich sein, wäre er vermutlich besser dran, wenn er die Kosten des vorgesehenen Firmenfahrzeugs auf sein Gehalt aufgeschlagen bekäme (natürlich nach Abzug der Lohnnebenkosten).
Hier ein Beispiel:
Neupreis: EUR 40.000
Kilometer p.a.: 30.000 (100% privat)
Sachbezug aufgrund niedrigen CO2-Ausstoss (Neuzulassung 2019 max 121 g/km) nur 1,5 %
Jährliche Kosten für Versicherung, Reifen und Service ca EUR 3.000 und Kosten für Treibstoff bei einem Verbrauch von 7 Liter und einem Spritpreis von EUR 1,20 nochmals EUR 2.520
Nach fünf Jahren kann das Fahrzeug mit 150.000 km um EUR 10.000 verkauft werden, womit der jährliche Wertverlust mit EUR 6.000 zu berücksichtigen ist. Die reinen Kfz-Kosten belaufen sich also pro Jahr auf EUR 11.520. Dazu kommen noch durch die Berücksichtigung des Kfz-Sachbezugs in der Lohnverrechnung Lohnnebenkosten in Höhe von ca. EUR 2.300 womit die Gesamtkosten auf grob EUR 13.820 anwachsen. Der Mitarbeiter erhält auf der anderen Seite Netto weniger ausbezahlt, wodurch ihn das Fahrzeug auf den ersten Blick nur ca. EUR 3.600 im Jahr kostet.
Wie sieht es aber aus, wenn der Mitarbeiter alternativ anstelle des Firmenfahrzeugs ein höheres Gehalt bekommen würde? Bei Gesamtkosten von EUR 13.820 im Jahr könnte sein Arbeitgeber ihm Brutto EUR 740 monatlich mehr geben. Dazu kommt noch der Vorteil aus dem wegfallenden Sachbezug und so ergibt sich ein Nettoplus von ca EUR 9.000 im Jahr – hier ist noch keine Pendlerpauschale berücksichtigt, das auch noch einmal mehr als EUR 1.000 netto pro Jahr bringen kann.
Das neue gleichwertige Fahrzeug lässt sich knapp nicht finanzieren. Sollte der Mitarbeiter jedoch keinen Wert auf ein neues Fahrzeug legen, fährt er mit dem Privat-Pkw günstiger.
Sollten Sie einen konkreten Fall analysiert haben wollen, rufen Sie einfach an oder kontaktieren Sie mich per E-Mail.